Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg

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Peergroups und schulische Selektion - Interdependenzen und Bearbeitungsformen

Kurzbeschreibung

Mit unserem Projekt untersuchen wir den sich verändernden Stellenwert von schulischen und außerschulischen Peerbeziehungen bzw. –aktivitäten für die schulische Bildungsbiographie von ca. 11- bis 15-Jährigen in Sachsen-Anhalt und Nordrhein-Westfalen. Wir konzentrieren uns somit auf eine bislang wenig beachtete Forschungsthematik an der Schnittstelle zwischen Kindheits-, Jugend- und Schulforschung: die Mikroprozesse schulischer Selektion im Kontext verschiedener Erfahrungsräume. Die Studie ist als ein mehrfach gestufter Längsschnitt angelegt, in dem jeweils ca. 150 Kinder per Fragebogen und ca. 50 in einem Interview befragt wurden. Von diesen Jungen und Mädchen begleiteten wir zehn in die Kontexte ihrer Peers und führten mit ihren Freundschaftsgruppen Diskussionen durch. Diese Befragung wurde mit derselben Untersuchungsgruppe alle zwei Jahre wiederholt, wobei sich die erste Erhebung auf Schülerinnen und Schüler der  5. Klasse bezog. Derzeit befindet sich das Projekt in der dritten sowie auch finalen Laufzeit und aktuell werden die mit den Schülerinnen und Schülern der 9. Klasse erhobenen Materialien ausgewertet.


Untersuchungsdesign

Methodisch ist das Projekt als qualitative Längsschnittstudie mit 11- bis 15-Jährigen Schülern und Schülerinnen angelegt und stützt sich auf thematisch strukturierte, offene Interviews, teilnehmende Beobachtungen sowie Gruppendiskussionen mit Heranwachsenden aus realen Peernetzen. Ausgehend von einem Kurzfragebogen, der in fünften Klassen an fünf kontrastierenden Schulen (Gymnasium, Gesamtschule, 2 Sekundarschulen, Hautschule) erhoben wurde, wurden im November und Dezember 2005 rund 50 biographische Interviews mit Kindern geführt. Auf der Basis von Kurzportraits wurden daraus 10 Fälle aus kontrastierenden sozialen Milieus und mit unterschiedlichen Schulleistungen und Freizeitpraxen ausgewählt, zu denen im Frühjahr 2006 weitere Materialien erhoben wurden. Dabei wurden die Kinder in ihren Freundsgruppen mit ethnographischen und videographischen Methoden begleitet und es wurden Gruppendiskussionen mit den schulischen und außerschulischen Peer-groups der Kinder durchgeführt. Im Abstand von jeweils zwei Jahren wurden, in der zweiten und dritten Erhebungsphase, die selben Heranwachsenden in gleicher Weise befragt und in ihrer Freizeit begleitet.


Deutsche Forschungsgemeinschaft

1. Förderungsphase:
01.Mai 2005 – 31.Mai 2007

2. Förderungsphase:
01.Juni 2007 – 31.Mai 2009

3. Förderungsphase:
01.Juni 2009 – 31.Oktober 2011

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