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Prof. Dr. em. Bernd Dewe

In Gedenken an Prof. Dr. Bernd Dewe

Die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter des Arbeitsbereichs trauern um Herrn Prof. Dr. Bernd Dewe. Er ist am 14. Januar 2017 im Alter von 67 Jahren verstorben.

Er hatte von 1992 bis 2013 die Professur für berufliche und arbeitsmarktbezogene Weiterbildung am Institut für Pädagogik inne und hat die erziehungs- und sozialwissenschaftliche Diskussion zu Professionalität und Wissensverwendung innerhalb und außerhalb der Weiterbildung maßgeblich geprägt.

Prof. Dewe feiert Doppel-Jubiläum:
30 Jahre Professionsforschung und 5 Jahre Graduiertenkolleg Wandlungsprozesse

Prof. Dr. Wolfgang Jütte

Prof. Dr. Wolfgang Jütte

Prof. Dr. Weber_Dr. Katharina Feistel

Prof. Dr. Weber_Dr. Katharina Feistel

Prof. Dr. Rolf Heinze_

Prof. Dr. Rolf Heinze_

Prof. Dr. Rolf Heinze

Prof. Dr. Rolf Heinze

Prof. Dr. Peter Pantucek

Prof. Dr. Peter Pantucek

Prof. Dr. Peter J. Weber

Prof. Dr. Peter J. Weber

Prof. Dr. Norbert Wohlfart

Prof. Dr. Norbert Wohlfart

Prof. Dr. Joachim Luwig

Prof. Dr. Joachim Luwig

Prof. Dr. Harald Kerber

Prof. Dr. Harald Kerber

Prof. Dr. Eckard König

Prof. Dr. Eckard König

Prof. Dr. Dr. Hans-Uwe Otto

Prof. Dr. Dr. Hans-Uwe Otto

Dr. G. Frank_Prof. Dr. Vollbrecht

Dr. G. Frank_Prof. Dr. Vollbrecht

Dr. Günter Frank

Dr. Günter Frank

Dr. Daniel Straß

Dr. Daniel Straß

Festveranstaltung

Festveranstaltung


Kurzbiographie/wissenschaftlicher Werdegang

Studienfächer: Pädagogik, Soziologie. Psychologie, Philosophie

Studienorte: Detmold, Bielefeld, Berlin, Osnabrück

Studiendauer

  • WS 1970/71-SS 1973 Fachhochschulstudium
  • WS 1973/74 - WS 1977/78, Universitätsstudium
  • 1970 - 1973 Studium an der Fachhochschule Bielefeld; Erwerb der Graduierung; als Sozialpädagoge    
  • 1973 – 1978 Universitätsstudium in Berlin, Bielefeld und Osnabrück. Absolvierung eines 10-semestrigen Soziologie-Studiums und eines 9-semestrigen Studiums der Erziehungswissenschaften, Abschluss: Diplompädagoge, Prädikat: "sehr gut".    
  • 1978 Wissenschaftlicher Mitarbeiter auf Honorarbasis am Institut für Sozialpädagogik (ISS) Frankfurt    

Graduierungen/berufliche Tätigkeiten

  • 1978 Stipendium aus Mitteln der Graduiertenförderung der Universität Bielefeld    
  • 1979 - 1981 Stipendiat am Max-Planck-Institut für Bildungsforschung, Berlin, Forschungsschwerpunkt: "Bildung und Sozialisation" in Kooperation mit Prof. Dr. W. Lempert, Prof. Dr. Enno Schmitz und Prof. Dr. Wilke Thomssen
  • 1982 Promotion Universität Osnabrück. Dissertationsthema: ,,Wissensstrukturen im Handlungsfeld“. Gutachter: Prof. Dr. D. Axmacher (Universität Osnabrück), Prof. Dr. D. Baacke (Universität Bielefeld), Prof. Dr. E. Schmitz (FU Berlin).  Promotions zum Doktor der Staatswissenschaften (Dr. rer. pol.)    
  • 1982 Verleihung des Max-Planck-Dissertationspreises in Berlin für Max-Planck-Instituts-Stipendiaten mit Prädikatsabschlüssen.    
  • 1981 - 1986 Wissenschaftlicher Angestellter (BAT IIa) an der Universität Osnabrück, Fachbereich Sozialwissenschaften, Arbeitseinheit: Erwachsenenbildung/Bildung und Sozialisation.    
  • 1986 Durchführung des Projekts "Strukturprobleme pädagogischer Dienstleistungsberufe angesichts technologischen Wandelns" an der Universität Osnabrück. Gefördert durch Sachmittel des Ministeriums für Forschung und Wissenschaft, Niedersachsen.    
  • 1986 Hochschulassistent (C1) für Erziehungswissenschaften an der Erziehungswissenschaftlichen Hochschule Rheinland-Pfalz, Abteilung Landau im Seminar für Pädagogik, Arbeitsbereich: Schulische und außerschulische Bildung und Erziehung. Später: Umbenennung der Einrichtung in Universität Koblenz-Landau.    
  • 1987 Habilitation an der Universität Osnabrück. Habilitationschrift: ,,Wissenschaftstheoretische, erkenntnistheoretische und methodologische Probleme bei der Erforschung von Kommunikationsstrukturen in pädagogischen Beratungsprozessen". Gutachter: Prof. Dr. H. Keupp (Universität München), Prof. Dr. H. Daheim (Universität Bielefeld), Prof. Dr. C. R. Rolshausen (Universität Osnabrück), Prof. Dr. D. Axmacher (Universität Osnabrück). Publiziert unter dem Titel: „Beratende Wissenschaft – Unmittelbare Kommunikation zwischen Sozialwissenschaft und Praktikern“. Göttingen. Otto Schwartz Verlag

Vertretungsprofessuren/Berufungen

  • 1987 – 1992 2. Listenplatz C4-Professur für Pädagogik an der Universität Heidelberg.  2. Listenplatz C4-Professur für Allgemeine Erziehungswissenschaft an der Technischen Universität Darmstadt.  2. Listenplatz C3-Professur für schulische Pädagogik an der Universität Hamburg
  • 1989/90 Vertretung einer C2-Stelle für Allgemeine Pädagogik, Schwerpunkt „Diagnose und Beratung“ an der Fakultät für Pädagogik der Universität Bielefeld.    
  • 1990 Vertretung einer C4-Professur für Erziehungswissenschaften an der Universität Osnabrück Standort Vechta.
  • 1990/91 Vertretung einer C4-Professur für Erziehungswissenschaften an der Universität Augsburg.    
  • 1991 Ruf an die Universität Koblenz/Landau, Fachbereich Erziehungswissenschaften; Annahme des Rufs auf eine C3-Professur für Allgemeine Erziehungswissenschaft an der Universität Koblenz/Landau.    
  • 1992 Ruf auf eine C4-Gründungs-Professur für Erziehungswissenschaften an der Pädagogischen Hochschule Halle-Köthen, später Teil der Martin-Luther Universität Halle-Wittenberg.    
  • Oktober 1992 Aufnahme der Tätigkeit als Professor (C4) für Erziehungswissenschaften an der Pädagogischen Hochschule Halle-Köthen.    
  • seit April 1993 Integration der Pädagogischen Hochschule in die Martin-Luther Universität Halle-Wittenberg; Gründung des Instituts für Pädagogik im Fachbereich Erziehungswissenschaften    
  • seit April 1995 Mitwirkung am Zentrum für Schulforschung und Fragen der Lehrerbildung der Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg bis 1997
    Vorsitzender des wissenschaftlichen Beirates für Weiterbildung an der Martin Luther-Universität Halle-Wittenberg,
    Mitglied der Fachkommission „Wissenschaftliche Weiterbildung“ an der Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg, Dozent im „Weiterbildenden Studiengang Betriebspädagogik“ (WSB) in Rheinland-Pfalz; Gastdozent/Gastprofessor an der University of Applied Science St. Pölten und an der Donau-Universität Krems an der Universität Linz
  • Verschiedene Listenplätze auf C3 resp. C4 Professuren für Erwachsenenbildung und/oder berufliche Weiterbildung

Arbeits- und Forschungsschwerpunkte

  • Systematische Professionsforschung im Feld bildungs- und sozialpraktischer Berufe und Dienstleistungen
  • Bildungsforschung und Bedarfsanalyse für den Bereich der beruflichen und betrieblichen Weiterbildung
  • Wissenschaftstheorie der Andragogik - historische und synchrone Betrachtungen
  • Beratungsforschung mit Schwerpunkt Personalberatung und -entwicklung/Bildungsberatung
  • Wissensverwendungsforschung

Publikationen

Publikationsverzeichnis
Stand: März 2014
Schriftenverzeichnis Prof. Dr. Dewe _März 2014_1.doc (243,5 KB)  vom 27.03.2014

Vita

Bernd Dewe, verheiratet (3 Kinder), entstammt einer Beamtenfamilie aus Herford. Nach seiner Schulzeit absolvierte er zunächst ein Fachhochschulstudium der Sozialarbeit/Sozialpädagogik in Bielefeld. Im Anschluss daran studierte er Soziologie, Philosophie, Erziehungswissenschaft und Psychologie an den Universitäten Osnabrück, Bielefeld und der Freien Universität Berlin. 1978 legte er die Diplomprüfung im Fach Erziehungswissenschaft ab.

Als Doktorand der Universität Bielefeld war er zunächst Lehrbeauftragter für außerschulische Pädagogik und erhielt ein Stipendium im Rahmen der Graduiertenförderung der Universität. 1979 bewarb er sich erfolgreich um ein Stipendium der Max-Planck-Gesellschaft Als Stipendiat arbeitete er 1979 am Max-Planck-Institut für Bildungsforschung in Berlin im Rahmen eines Forschungsprojektes über problemorientierte Bildungsprozesse bei der Implementation neuer Technologien in Großorganisationen. Hier bot sich die Gelegenheit, in Kooperation mit Wolfgang Lempert, Enno Schmitz und Wilke Thomssen wissenssoziologischen Forschungsfragen nachzugehen und in sozialphänomenologischer Perspektive Konstitutions- und Transformationsprozesse von Wissen in betrieblich organisierten Bildungsveranstaltungen zu analysieren. Im Anschluss war er an der Universität Osnabrück von 1981-1986 als wissenschaftlicher Angestellter am Fachbereich Sozialwissenschaften im Arbeitsgebiet Technische Bildung tätig, wo er auch 1982 mit einer Dissertationsschrift mit dem Thema „Wissen und Wissensstrukturen im Handlungsfeld" zum Dr. rer. pol. promovierte. Von 1987 bis 1989 wechselte er als Hochschulassistent (C1) an die Erziehungswissenschaftliche Hochschule Rheinland-Pfalz, wo er am Institut für Pädagogik im Lehr- und Forschungsgebiet Erwachsenenbildung und außerschulische Jugendbildung tätig war.
Vor dem Hintergrund intensiver Forschung zum Verhältnis von bildendem, beratendem und therapeutischem Handeln in Arbeitsfeldern der Sozialpädagogik, der Erwachsenbildung und dem berufsbildenden Schulwesen im Rahmen der neueren Wissensverwendungsforschung ist in dieser Zeit sowohl die mit Enno Schmitz herausgegebene Schriftenreihe „Untersuchungen zu Problemen beratenden und erwachsenenpädagogischen Handelns" an der FU Berlin zu sehen wie insgesamt drei von der Deutschen Forschungsgemeinschaft geförderte Drittmittelprojekte zur Analyse der Nutzung sozialwissenschaftlichen Wissens in Beratungszusammenhängen, zur Bedeutung wissenschaftlicher Expertise im Professionshandeln sowie zum Stellenwert und Funktion der Sozialwissenschaften bei der Reform der Lehrerausbildung, die in Kooperation mit Enno Schmitz bzw. Frank-Olaf Radtke durchgeführt wurden.

Bernd Dewe habilitierte an der Universität Osnabrück mit der Schrift „Beratende Wissenschaft –unmittelbare Kommunikation zwischen Sozialwissenschaftlern und Praktikern" (1991). Zu seinen wissenschaftlichen Schwerpunkten gehören in dieser Schrift erkenntnistheoretische, methodologische und berufssoziologische Fragen nach Handlungslogik und Struktur von „Experten – Laien" – Relationen. Im Jahre 1991 wurde er auf eine C3-Professur für „Außerschulische Pädagogik" im Fachbereich Erziehungswissenschaften an die Universität Koblenz-Landau berufen, wo sich ihm die Möglichkeit bot, am Zentrum für empirische pädagogische Forschung u.a. mit Lutz-Michael Alisch Forschungskolloquien zum Thema" Professionswissen" zu etablieren.     1992 folgte er einem Ruf auf eine C4-Professur im Lehr- und Forschungsgebiet "Betriebliche und berufliche Weiterbildung" an den Erziehungswissenschaftliche Fachbereich der Martin-Luther-Universität in Halle-Wittenberg (zuvor PH Halle-Köthen). Neben Bildungsforschung im Bereich der beruflichen und betrieblichen Weiterbildung befasst sich Dewe dort mit Fragen der Wissens- und Professionsforschung und mit Projekten zur Wandlungsprozessen in modernen Dienstleistungsberufen und Anforderungen an mediale und virtuelle Lernwelten im Kontext beruflicher und betrieblicher Bildungsprozesse in Wirtschaftsunternehmen und gesellschaftlichen Großorganisationen. Zu seinem Forschungsgebiet zählt zudem die Erforschung der lerntheoretischen Grundlagen moderner Erwachsenenbildung angesichts der gesellschaftlichen Verpflichtung zu permanenter Bildung. In jüngster Vergangenheit treten Bemühungen hinzu, die gewonnenen professionstheoretischen Einsichten im Kontext ähnlich laufender Entwicklungen im ITK-Sektor zur Diskussion zu stellen und diesbezügliche Forschungskooperationen national wie international zu organisieren. Zu einer derartigen Zusammenarbeit ist es etwa in den letzten Jahren zwischen einer Forschergruppe um Professor Dewe und Dr. G. Alexander und Kollegen von der University of Kansas City gekommen.


Zurzeit entwickelt Professor Dewe in Kooperation bundesweit post-graduale Weiterbildungsstudiengänge im beruflichen Themenfeldern der Telekommunikation, Informationstechnologie und Neue Medien.

Bernd Dewe war mehrere Jahre im Vorstand der Sektion Erwachsenenbildung der DGfE aktiv und wirkt in der Sektion „Professionssoziologie" der Deutschen Gesellschaft für Soziologie (DGS) mit. Er ist Mitherausgeber verschiedener Buchreihen zur empirischen Bildungsforschung und Erziehungswissenschaft und wissenschaftlicher Fachberater des Lektorats beim Klinkhardt Verlag. Bei den Zeitschriften „neue praxis", „Sozialwissenschaftliche Literaturrundschau" und „WSB –Zeitschrift für betriebliche Weiterbildung" wirkt er als Mitglied im wissenschaftlichen Beirat beziehungsweise als Redaktionsmitglied mit. Neben seiner Tätigkeit an der Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg ist Bernd Dewe seit 1988 Gutachter/Gastdozent für Allgemeine Erziehungswissenschaft im „Weiterbildenden Studiengang Betriebspädagogik" in Rheinland-Pfalz. Des Weiteren ist Bernd Dewe seit Ende der 1990er Jahre zunächst Gastdozent für Berufsforschung an der Donau-Universität Krems und an der Universität Linz und seit Gründung der Fachhochschulen für Soziale Arbeit Gastprofessor für Theorie und Geschichte der Sozialarbeit sowie für kulturwissenschaftliche Grundlagen technischer Berufe an der Fachhochschule St. Pölten in Österreich.



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