1. Projektphase
Im Projekt soll untersucht werden, welchen Beitrag schulische und außerschulische Gleichaltrigengruppen für schulisch erfolgreiche bzw. weniger erfolgreiche Bildungsbiographien leisten und ob bzw. wie Prozesse schulischer Leistungszuweisung und Selektion in den sozialen Arenen der peer-groups thematisiert und bearbeitet werden. Dazu soll eine qualitative Längsschnittstudie mit zunächst elfjährigen Schülern und Schülerinnen an Sekundar- bzw. Hauptschulen und Gymnasien durchgeführt werden, die sich auf thematisch strukturierte, offene Interviews, teilnehmende Beobachtungen sowie Gruppendiskussionen mit Heranwachsenden aus realen Peernetzen stützt. Das Projekt versucht die die Schule bislang eher randständig thematisierende Peer-Forschung mit Ansätzen der Schulforschung zu verbinden, indem anhand der bislang wenig untersuchten Altersgruppe der 11- bis 15-Jährigen sowohl schulische als auch außerschulische Gleichaltrigengruppen berücksichtigt und vor allem die Übergänge von schulischen zu außerschulischen Cliquenkontexten analysiert werden. Theoretisch knüpft das Projekt an interaktionistische und gesellschaftstheoretische Ansätze an, empirisch will es einen Beitrag zur Analyse des "Wie" der Reproduktion sozialer Ungleichheit an der Schnittstelle zwischen Schule und Peer-Kontexten leisten