Projekt Sozialhilfedynamik in den neuen Bundesländern
Fördermittelgeber:
Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG), ostdeutsches Kooperationsprojekt des Sonderforschungsbereiches 186
"Statuspassagen und Risikolagen im Lebenslauf" der Universität Bremen
Laufzeit
1.1.94 - 31.07.2002
Der Arbeitsbericht liegt vor. Exemplare können bei bestellt werden (astrid.maehrlein@paedagogik.uni-halle.de).
Wissenschaftliche Mitarbeiter/innen:
Dr. Eva Mädje (1994 - 1995)
Dr. Doris Rentzsch (1994 - 2002)
Dr. Johanna Mierendorff (1996 2002)
Dipl.Päd. Jana Tschernatsch (2000 - 2001)
Kurzbeschreibung
Ausgangspunkt des Projektes ist die Hypothese, daß sozialer Wandel in Ostdeutschland nicht allein als "nachholende Modernisierung" zu erklären ist. Mit dem Projekt wird das Ziel verfolgt, sozialen Wandel unter dem Aspekt sozialer Ungleichheit und Armut im Bereich der Sozialhilfe treffender beschreiben zu können, wobei die Stadt Halle/Saale als Untersuchungsregion fungiert. Verfolgt wird diese forschungsleitende Fragestellung mit dem methodischen Ansatz der "dynamischen Armutsforschung". Ein Ost-West-Vergleich zentraler Befunde ist in die Forschungsaufgabe eingeschlossen.
In dem Projekt wird ein Mehr-Methoden-Ansatz verfolgt, der quantitative Verfahren der Aktenanalyse mit der Erhebung und Auswertung qualitativer Interviews verbindet. Untersucht werden die soziodemographischen und zeitdynamischen Strukturen für die halleschen Sozialhilfezugangs-Kohorten der Jahre 1990 und 1991 im mehrjährigen Zeitverlauf, die durch eine Längsschnittuntersuchung anhand von Sozialamtsakten ermittelt wurden. Darüber hinaus werden Auswertungen von 78 problemzentrierten, narrativen Interviews mit Sozialhilfeempfänger(inne)n) durchgeführt, die empirisch begründete Ansatzpunkte für eine Rekonstruktion von Sozialhilfeverläufen im ostdeutsch geprägten biographischen Kontext ermöglichen.