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Leitung des Arbeitsbereiches
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Pädagogische Psychologie mit dem Schwerpunkt Sozialisation und Kultur
Herzlich Willkommen auf den Seiten des Arbeitsbereiches Pädagogische Psychologie mit dem Schwerpunkt Sozialisation und Kultur!
Jugendliche verbringen an keinem Ort außer ihrem Bett mehr Zeit als in der Schule“ (Eccles & Roeser, 2011). Gleichzeitig ist die Schule ein Ort, an dem Menschen in einer Lebensphase, in der viele Dinge noch formbar sind, einem hohen Maß an gesellschaftlicher Vielfalt ausgesetzt sind. Wie die Schule mit kultureller Diversität umgeht und welche Bedingungen sie für eine gelingende Integration schafft, ist daher von großer Bedeutung. Die zentrale Frage, die uns antreibt, ist, wie im Kontext von kultureller Diversität ein Gefühl von Zugehörigkeit geschaffen werden kann, sowohl schulisch als auch kulturell. Dieses Gefühl von Zugehörigkeit steht wiederum in einem positiven Zusammenhang mit der schulischen Leistung sowie mit dem psychischen Wohlbefinden von Lernenden unterschiedlicher kultureller Hintergründe. Gleichzeitig ist dieses Gefühl von Zugehörigkeit nicht nur wichtig für Schüler*innen nicht-deutscher Herkunft, die in Deutschland ein Zuhause finden möchten oder bereits gefunden haben, sondern auch für Schüler*innen der kulturellen Mehrheit, die sich in einer zunehmend multikulturellen Gesellschaft entfremdet fühlen können. Mit Bezug auf das ökosystemische Modell zur menschlichen Entwicklung von Bronfenbrenner (Bronfenbrenner & Morris, 2006) kann dieses Gefühl von Zugehörigkeit auf vielen Ebenen geschaffen werden, von der persönlichen Beziehung zu Lehrer*innen und in Peer-Netzwerken, über Unterrichtsprojekte und –praktiken, das Klassenklima, bis hin zur Migrations- und Integrationspolitik auf nationaler Ebene.
In unserer Forschung ist es uns wichtig, von der weit verbreiteten Problemsicht auf kulturelle Diversität in der Schule abzurücken, und auch Chancen aufzuzeigen, die diese Diversität mit sich bringt. Dies können z.B. die Entwicklung von interkultureller Kompetenz, die Entstehung von interethnischen Freundschaften, die Entwicklung der ethnisch-kulturellen Identität und der Abbau von Vorurteilen sein, die alle zu einem besseren Zusammenhalt in einer vielfältigen Gesellschaft und in einer zunehmend globalisierten Welt beitragen. Integration begreifen wir nicht nur als Aufgabe von eingewanderten Menschen und deren Nachfahren, sondern als gesamtgesellschaftliche Aufgabe, von deren Gelingen am Ende alle profitieren. Die empirische Forschung kann einen wichtigen Beitrag leisten, um Bedingungen für eine gelungene Integration aufzuzeigen. Dafür ist es wichtig, sich als Forschende nicht nur auf das Beschreiben von Zuständen zu beschränken, sondern zunehmend auch aktiv zu werden durch die Entwicklung, Erprobung und Evaluation von theorie- und forschungsgeleiteten Interventionsansätzen. Inhaltlich bewegt sich unsere Arbeit zwischen den folgenden fünf Kernthemen:
Kernthema 1: Akkulturation und (schulische) Adaptation von Jugendlichen aus eingewanderten Familien und mit Fluchthintergrund
Kernthema 2: Interkulturelle Beziehungen und die Entwicklung globaler Kompetenzen bei Jugendlichen
Kernthema 3: Verschiedene Ansätze im Umgang mit kultureller Diversität in Schule und Gesellschaft
Kernthema 4: Diversitätsbezogene Überzeugungen und kultursensibles Unterrichten von Lehrpersonen
Kernthema 5: Unterrichtsbasierte Interventionen zur Stärkung des kulturellen und schulischen Zugehörigkeitsgefühls