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Forschung

Aktuelle Forschungsprojekte:

Diskursanalyse zur (ausbleibenden) Thematisierung von sexualisierter Gewalt in der evangelischen Kirche

Vorhaben  in Kooperation mit dem Forschungsverbund ForuM – Forschung zur  Aufarbeitung von sexualisierter Gewalt und anderen Missbrauchsformen in  der  evangelischen Kirche und Diakonie in Deutschland    (Verbundkoordinator: Prof. Dr. Martin Wazlawik, Hochschule  Hannover; Finanzierung: Zuwendung durch die Evangelische Kirche in Deutschland (EKD))

Laufzeit: 01.12.2022-31.08.2023

Projektleitung: Dr. Phries Künstler, Prof. Dr. Daniel Wrana

Studentische Mitarbeiter*innen: Ronja Abel, Philipp Illing, Sabrina Lindwor, Veronika Schlosser

Vorhaben:

Das  Projekt untersucht diskursanalytisch, wie sich die evangelische Kirche  zum Thema der sexualisierten Gewalt im öffentlichen Diskurs positioniert  und wie sich diese Positionierung in den letzten Jahren verändert hat.  Im Mittelpunkt steht dabei die Frage, wie das Thema sexualisierte Gewalt  gegenüber Kindern und Jugendlichen mit und im Anschluss an die  gestiegene öffentliche Aufmerksamkeit 2010 durch  die evangelische Kirche selbst (nicht) aufgegriffen und bearbeitet  wird. Nachgegangen wird so der Relation von (ausbleibender) öffentlicher  Debatten und der (Art und Weise der) Thematisierung von sexualisierter  Gewalt durch die Institution(en) der evangelischen  Kirche.

Innerhalb  einer diskursanalytischen Untersuchung wird den (ausbleibenden)  Thematisierungen und (Un-)Sagbarkeit im Sprechen über sexualisierte  Gewalt in der evangelischen Kirche nachgegangen.  Vor dem Hintergrund einer poststrukturalistischen, diskursanalytischen  Methodologie werden dafür die sprachlich verfassten diskursiven Figuren  rsp. Deutungsmuster rekonstruiert. Die Untersuchung umfasst drei  miteinander verschränkte Vorhaben: Erstens werden anhand einschlägiger Veröffentlichungen und Verlautbarungen der EKD seit 2010 die Räume des (Nicht-)Sagbaren über das Thema sexualisierte Gewalt analysiert. Zweitens wird anhand der Betrachtung der einschlägigen Debatten  innerhalb der Synoden der EKD betrachtet, wie das Thema sexualisierte  Gewalt in diesem Kontext in umkämpfter Weise ausgehandelt wird.  Ausgehend von diesen beiden Analysen wird drittens die Relation von innerkirchlicher (Nicht-)Thematisierung  von sexualisierter Gewalt und öffentlicher Debatte betrachtet, wobei  ein medialer ‚Echoraum‘ analysiert wird.


Forschungsschwerpunkte:

Diskurs- und Machtgeschichte pädagogischen Denkens

Wir beschäftigen uns mit der Diskurs- und Machtgeschichte  pädagogischen Denkens. Untersucht wird, wie diese den Begriffen ebenso  wie den Erziehungs- und Bildungsverhältnissen innewohnt. Gefragt wird  nach den Grundannahmen und Konzepten in ihrem systematischen  Zusammenhang, ihrer Wirkmächtigkeit sowie ihrem kritischen Potential.

Ausgewählte Publikationen:

Wrana, Daniel (2021): Bildungstheorie in the Making. Pädagogische Gegenstandskonstruktionen im Kontext der PISA-Debatte. In: Thompson, Ch.; Brinkmann, M.; Rieger-Ladich, M. (Hrsg.): Praktiken und Formen der Theorie: Perspektiven der Bildungsphilosophie. Weinheim: Beltz, S. 203-227

Forschungsprojekte:

Transformation schulischen Wissens in der Schweiz seit 1830 (SINERGIA) (abgeschlossen)

Subjektivierungsforschung, Governmentality Studies und poststrukturalistische Praxeologie

Unter der Optik von Subjektivierungsforschung, governmentality  studies und poststrukturalistischer Praxeologie werden gesellschaftliche  Macht- und Herrschaftsverhältnisse analysiert. Wir beschäftigen uns mit  den Potenzialen, Grenzen und Implikationen einer systematischen wie empirischen Erforschung von Subjektivierung. Die Auseinandersetzungen werden u.a. in Bezug auf Praktiken der Prekarisierung, der Professionalisierung und in Bezug auf Fragen nach Normativität hin konkretisiert.

Ausgewählte Publikationen:

Schmidt, Melanie (erscheint). YouTube – I See. Bilder von Lehrpersonen in Homecasting-Videos  als Subjektivierungsgeschehen. In Matthes, D.; Pallesen, H. (Hrsg.):  Bilder von Lehrer*innenberuf und Schule. (Mediale) Entwürfe zwischen  Produktion, Rezeption und Aneignung. Wiesbaden: Springer VS. URL: https://www.springer.com/gp/book/9783658325633     (gemeinsam mit Christian Herfter, Leipzig)

Künstler, Sophie Phries (2020): (Ent-)Subjektivierung als  ‚Klassensubjekt‘ angesichts ‚politisch inkorrekten‘ Sprechens. In:  Bünger, C.; Czejkowska, A. (Hrsg.): Political Correctness und  pädagogische Kritik. Berlin: Peter Lang, S. 227–240.

Wrana, Daniel (2019): Odysseus und Antigone. Zur Genealogie der Subjektivierung. In: Casale, R.; Thompson, C.; Ricken, N. (Hrsg.): Subjektivierung. Weinheim: Beltz, 2019, S. 49-74.

Forschungsprojekte:

Phries Sophie Künstler: Prekäre Subjektivierung (abgeschlossen)

Mikrostrukturen von Professionalisierungs- und Selbstlernprozessen (MIPS) (abgeschlossen)

Produktion und Erkenntnispolitik erziehungswissenschaftlichen Wissens

Die Produktion und Erkenntnispolitik erziehungswissenschaftlichen Wissens wird vor dem Hintergrund praxeologischer Ansätze zum empirischen Gegenstand. Eine solche Forschungspraxis verstehen wir dabei selbst als erkenntnispolitischen Einsatz.

Ausgewählte Publikationen:

Wrana, Daniel (2020): Wissen. In: Weiß, G.; Zirfas, J. (Hrsg.):  Handbuch Bildungs- und Erziehungsphilosophie. Philosophische  Kernbegriffe in pädagogischen Kontexten. Wiesbaden: Springer, 2020, S.  133-142.

Spellenberg, Charlotte (2020): Meseth, Wolfgang / Casale, Rita /  Tervooren, Anja / Zirfas, Jörg (Hg.) (2019): Normativität in der  Erziehungswissenschaft. Wiesbaden: Springer VS. In: EWR 19 (2020), URL: http://www.klinkhardt.de/ewr/978365821243.html    

Wrana, Daniel (2019): Die Normativität der Inklusion. Ein Essay». In: Inklusion-Online 2019/2 https://www.inklusion-online.net/index.php/inklusion-online/article/view/532/380    

Künstler, Sophie Phries (2018): Nobody wants to be ‘poor’ – Power  effects of Knowledge (Re-)Production and (Im-)Possibilities of Critique.  In Ahmad, : A.-N.; Fielitz, M.; Leinius, J.; Schlichte, G. M. (Hrsg.):  Knowledge, normativity and power in Academia. Critical interventions.  Frankfurt am Main, New York: Campus, S. 63–83

Forschungsprojekte:

Charlotte  Spellenberg: Zur Frage der Begründbarkeit von Normativität. Eine  Analyse erziehungswissenschaftlicher Vermittlungen von Sein und Soll  (Arbeitstitel)

Methodologien und Methoden der Diskursanalyse (DiskursNetz) (abgeschlossen)

Verhältnis von Theorie und Empirie

Am Arbeitsbereich wird das Verhältnis von Theorie und Empirie in den Blick genommen: In der Forschungspraxis werden empirische und kategoriale Zugriffe zu einer problematisierenden Empirie verschränkt. Mit dieser Perspektive geht es zugleich um gegenstandsbezogene wie um methodologische Fragen.

Ausgewählte Publikationen:

Künstler, Phries Sophie (2021): Anrufung, Umwendung und Widerstand:  für die Berücksichtigung von Herrschaftsverhältnissen in Subjektivierungsanalysen. In: Susann Fegter, Antje Langer und Christine Thon (Hg.): Diskursanalytische Geschlechterforschung in der  Erziehungswissenschaft. Opladen: Verlag Barbara Budrich, S. 39–53.

Schmidt, Melanie (2020). Wirksame Unbestimmtheit, unbestimmte Wirksamkeit. Eine diskursanalytische Untersuchung zur Schulinspektion. Wiesbaden: Springer VS.

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