Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg

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Mikrostrukturen von Professionalisierungs- und Selbstlernprozessen (MIPS)

Laufzeit: 1.10.2011 - 30.08.2013

Leitung: Prof. Dr. Daniel Wrana
Ein Projekt der Professur für Selbstgesteuertes Lernen, Pädagogische Hochschule in der Nordwestschweiz

Mitarbeiter*innen: Katharina Scharl, Christiane Maier Reinhard, Barbara Ryter

Finanzierung: Schweizer Nationalfonds SNF, Grundlagenforschung

Wir wissen aus der Professionsforschung, dass Studierende des Lehrberufs  mit spezifischen Überzeugungen vom Lehren und Lernen in das Studium  eintreten, die im Rahmen ihrer eigenen Schulzeit geprägt worden sind,  und dass diese Vorstellungen den Aufbau von Wissen und Können im Rahmen  des Studiums beeinflussen. Der Anfang des Studiums und die erste  Begegnung mit dem Berufsfeld im ersten Praktikum können als sensible  Phase der Professionalisierung und als Basis der Expertisebildung  gelten, weil Studierende herausgefordert sind, die Schülerperspektive  auf Lehr-Lern-Handeln in eine professionelle Perspektive zu  transformieren. Im Projekt «MIPS» wird untersucht, wie sich die  Wissenskonstruktionen in dieser Phase verändern. Mit der qualitativen  Methodologie der Diskursanalyse werden die Verständnisse der  fachbezogenen Konzepte, des Lernens und Lehrens sowie der  professionellen Rolle begrifflich als Lesarten gefasst. Als empirisches  Material dienen 90 Lernberatungsgespräche aus dem zweiten Semester in  den Fächern Mathematikdidaktik, Kunstpädagogik und Allgemeine Didaktik,  in denen Studierende Lesarten der Gegenstände der jeweiligen Fächer  artikulieren und mit einem/-r Dozierenden diskutieren. Mit dem Projekt  werden zwei Fragestellungen verfolgt: 1. Welche Lesarten entwickeln die  Studierenden in Bezug auf die Fachlichkeit sowie das Verhältnis von  Lehren und Lernen und wie positionieren sie sich dabei als zukünftige  Lehrer/-innen. 2. Inwiefern zeigen sich in den Lernberatungsgesprächen  die Eigensinnigkeit und die Beharrlichkeit der in das Studium  mitgebrachten Überzeugungen und welche Formen des Beratungshandelns  unterstützen die Weiterentwicklung der Lesarten? Methodisch schliesst  die Studie an die interdisziplinäre Methodologie der Analyse diskursiver  Praktiken an, mit der zugleich die Bedeutungsstruktur von Lesarten und  die Interaktionsprozesse eines Beratungsgesprächs zum  Untersuchungsgegenstand werden. Gefördert aus der freien  Grundlagenforschung des Schweizer Nationalfonds (SNF)

Tagungsbeiträge

Katharina Scharl, Daniel Wrana: «Normalität als Einsatz im Professionalisierungsprozess». Vortrag auf den «Wittenberger Gesprächen» mit dem Tagungsthema «Normalisierung», am 2. Mai 2014 an der Leucorea in Wittenberg.

Katharina Scharl, Daniel Wrana: «Microstructures of Professionalization in teacher training: The participation in school practices through Discursive Positioning in Counselling Sessions for Learning». Vortrag auf der Konferenz der European Sociological Association an der Universität Turin/Italy am 29.08.2013.

Katharina Scharl, Barbara Ryter: «Meaning Making of 'Theory' and 'Practice' through Discursive Positioning in Counselling Sessions for Learning». Präsentation am 01.10.2013. ECER an der Universität Istanbul/Turkey 9/2013. Istanbul.

Daniel Wrana: «Kompetenzen, Überzeugungen, Praktiken. Entwicklungslinien der Forschung zur Lehrerprofessionalität». Hauptvortrag am Forschungstag der Pädagogischen Hochschule der Nordwestschweiz am 6. März 2013.

Katharina Scharl, Daniel Wrana: «Professionalität denken in diskursiven Positionierungen» an der Jahrestagung der Sektion Biographieforschung der Deutschen Gesellschaft für Soziologie am 17. Januar an der Universität Kassel 2013.

Christiane Maier Reinhard, Daniel Wrana: «Man nimmt einen neuen Aspekt rein, wo man es dann wieder ganz anders anschaut als zuvor» (Julie) – Reflexive Professionalisierung im Lehrerstudium. Vorabend des Forschungstages der Pädagogischen Hochschule der Nordwestschweiz 2012

Daniel Wrana: «Meinst du jetzt, ich solle lieber eine Mainstream – Auffassung annehmen? Professionalität als reflexive Positionierung in einem Wissensfeld.» GRAZ Symposium «Schule vermitteln». Kritische Beiträge zur Pädagogischen Professionalisierung anlässlich der Institutseröffnung & Antrittsvorlesung 2012 von Univ.-Prof. Dr. Agnieszka Czejkowska

Katharina Scharl, Daniel Wrana: «Positionierungen als Entscheidung Professionalität zu denken». Auf der Jahrestagung der Kommission Qualitative Bildungs- und Biographieforschung am 29. September 2012 an der Universität Gießen

Daniel Wrana: «Die pädagogische Ordnung reifizieren». Vortrag auf den «Wittenberger Gesprächen» mit dem Tagungsthema «Pädagogisierung», am 3. Mai 2012 an der Leucorea in Lutherstadt Wittenberg.

Daniel Wrana: «Diskursanalytische Zugänge zu Professionalisierungsprozessen». Vortrag auf dem Workshop «Interferenzen. Kulturwissenschaftliche Ansätze der Bildungsforschung» am 30. März 2012 an der Universität Halle.

Daniel Wrana: «Prozesse der Anerkennung von Ordnungen in Lernberatungsgesprächen». Symposium «Strukturen des Handelns – Strukturen des Denkens» am 7. Oktober 2011 an der Universität Graz.

Daniel Wrana: «Lernen als Entwicklung von Lesarten. Auf dem Weg zu einer qualitativen Lernprozessforschung». Vortrag im Rahmen der Jahrestagung Sektion Erwachsenenbildung 2011 am 23. September 2011 an der Universität Hamburg.

Daniel Wrana: «Professionalization as Discoursive Positioning». Contribution to ECER 2010, am 26. August 2010 in Helsinki.

Daniel Wrana: «Professionalisierung als Prozess diskursiver Positionierung». Vortrag auf dem Workshop «Qualitativ-empirische Zugänge zur Kompetenzentwicklung im Studium der Erziehungs- und Bildungswissenschaften» am 22. Januar 2010 an der Johannes-Gutenberg-Universität Mainz.

Christiane Maier Reinhard, Daniel Wrana: «Dynamik und Reflexivität von Selbstlernprozessen». Vortrag auf dem Jahreskongress 2009 der SGBF und der SGL «Unterrichtsforschung und Unterrichtsentwicklung» an der Universität Zürich

Publikationen

Katharina Scharl, Daniel Wrana: : «Die Rhetorik der Normalität. Zur Forderung nach dem ›Normalen‹ im schulischen Unterrichten». In: Patrick Bühler; Edgar Forster; Sascha Neumann; Sabrina Schröder; Daniel Wrana (Hrsg.): Normalisierungen. Wittenberger Gespräche III. Halle-Wittenberg: Martin-Luther-Universität 2015, S. 95-122 [URN: urn:nbn:de:0111-pedocs-113301]

Daniel Wrana: «Die Analytik diskursiver Praktiken als Zugang zu Professionalisierungsprozessen» In: Thompson, C.; Jergus, K.; Breidenstein, G. (Hrsg.): Interferenzen – Perspektiven kulturwissenschaftlicher Bildungsforschung. Weilerswist: Velbrück 2014, S. 175-198.

Katharina Scharl, Daniel Wrana: «Positionierungen als Entscheidung, Professionalität zu denken». In: Miethe, I.; Ecarius, J.; Tervooren, A. (Hrsg.): Bildungsentscheidungen im Lebenslauf. Opladen: Budrich 2014, S. 121-140.

Daniel Wrana: «Meinst du jetzt, ich solle lieber eine Mainstream-Auffassung annehmen? Professionalität als reflexive Positionierung in einem Wissensfeld». In: Julia Seyss-Inquart (Hrsg.): Schule vermitteln. Kritische Beiträge zur Pädagogischen Professionalisierung. Löcker: Wien 2013, S. 53-74.

Daniel Wrana: «Die pädagogische Ordnung reifizieren.» In: Schäfer, A.; Thompson, C. (Hrsg.): Pädagogisierung. Wittenberger Gespräche Band I. Halle: Martin-Luther-Universität 2013, S. 55-68 [Open Access: http://www.pedocs.de/volltexte/2013/7722/pdf/Schaefer_Thompson_2013_Paedagogisierung.pdf].   

Wrana, D.; Maier Reinhard, C. (Hrsg.): Professionalisierung in Lernberatungsgesprächen. Theoretische Grundlegungen und empirische Untersuchungen. Opladen: Budrich 2012, S. 7-16. [Open Access:nbn:de:0111-opus-85617]

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