
Newsarchiv: Historische Erziehungswissenschaft
Jahr 2025
Auftaktveranstaltung der Halleschen Abendgespräche mit Sabine Reh
16.10.2025: Sabine Reh: Bildungshistorische Forschung zur deutschen Bildungsgeschichte nach 1945.
Ost | West-Differenzverhältnisse in der Erziehungswissenschaft
In ihrem Vortrag wird die Bildungshistorikerin Sabine Reh ein Thema aufgreifen, dass gegenwärtig die Gemüter bewegt: Ist der Westen anders als der Osten Deutschlands oder der Osten anders als der Westen? Haben die Menschen hier andere Erfahrungen als dort gemacht? Entstehen Wahrnehmungen des Ostens und des Westens jeweils auch im wissenschaftlichen Sprechen darüber, in Adressierungen und Unterstellungen, wie sie hier vorgenommen werden?
Die Vortragende geht aus von Ergebnissen eines gerade auslaufenden, großen Forschungsverbundes zur Bildungsgeschichte der DDR. Untersucht wurden hier Bildungsmythen einer untergegangenen Diktatur, die auch nach dem Ende der DDR noch virulent sind - und damals wie vielleicht erst recht heute zu Widersprüchen einladen und zu Auseinandersetzungen herausfordern. Identifiziert wurden verschiedene Narrative und Bilder, denen eine große Bedeutung und teilweise auch ein hoher identifikatorischer Stellenwert zukam. Sie haben eine mythisierende Kraft, sie weisen oft über die DDR hinausgehende Traditionen auf und stellen eine Art von Verbindungsglied in einer längeren deutschen Bildungsgeschichte dar - und gleichwohl können sie Besonderheiten der DDR sichtbar machen. Zu solchen mythisierenden Elementen, die ihre Wirksamkeit auf unterschiedlichen Ebenen entfalten, zählen etwa die Idee einer „Bildung für alle“, die der „Wissenschaftlichkeit des Unterrichts“, Vorstellungen über Geschlechtergerechtigkeit oder das Bild einer „schönen Kindheit“. An einem kleinen Beispiel, dem der Vorstellung von „Schöpfertum“ und von einem „schöpferischen“ Individuum, wird in diesem Vortrag gezeigt, wie in der DDR ein ganz eigenes Narrativ von der „schöpferischen Tätigkeit“ entstand - dem die Realität nicht entsprach und das widersprüchliche Bezüge zum Kreativitätsdispositiv (Reckwitz) besitzt, das sich seit den 80/90er Jahren in Deutschland herausgebildet hat. Sichtbar wird, wie, mit welchen Fragen und Instrumenten - und auch: mit welchen epistemologischen Vorkehrungen - eine deutsche Bildungsgeschichte für die Zeit nach 1945 betrieben werden kann, die die DDR weder isoliert betrachtet, sie als Besonderes nicht perhorresziert, aber auch nicht „verharmlost“, noch als Fuẞnote erscheinen lässt. Vielmehr versteht sie diese als Bestandteil einer gesamtdeutschen Geschichte von Erziehung und Bildung nach 1945.
Vortrag zu Schulstrafen
04.07.2025: Zum vorerst letzen Mal laden wir am kommenden Mittwoch, den 9.7.2025, zum Kolloquium Historische Erziehungswissenschaft ein. Als Gast dürfen wir Michael Rocher (Siegen/Halle) bei uns begrüßen. Er stellt sein aktuelles Forschungsprojekt unter dem Titel "Über das Aushandeln des Schulstrafens zwischen dem 18. Jahrhundert und dem frühen 19. Jahrhundert: Kontinuitäten und Neuformierungen" vor, dass sich auch mit der Geschichte der Franckeschen Stiftungen befasst. Wir treffen uns wie gewohnt um 18 Uhr c.t. im Trapp-Saal, Haus 5. Interessierte sind immer auch eingeladen, sich unter dem folgenden Link online dazuzuschalten.
Vorträge zur DDR
25.06.2025: Am kommenden Mittwoch, den 2. Juli 2025, werden wir gleich zwei Vortragende im Kolloquium Historische Erziehungswissenschaft begrüßen dürfen, die ihre laufenden Dissertationsprojekte zur Diskussion stellen. So spricht Christiana Steiner (Halle) zum Thema "Die Offene Arbeit Erfurt. Kirchliche Jugendarbeit in Erfurt 1980 bis 1988" und Henrike Schulze (Greifswald) zu "Sexualitätsdebatten im kirchlichen Kontext in der DDR". Wir richten die Veranstaltung diesmal zusammen mit dem Arbeitsbereich Kirchen- und Dogmengeschichte von Prof. Friedemann Stengel aus.
Wir treffen uns wie immer um 18 Uhr c.t. im Trapp-Saal der Franckeschen Stiftungen (Haus 5). Interessierte sind immer auch eingeladen, sich unter dem folgenden Link online dazuzuschalten.
Vortrag zu beruflicher Rehabilitation 'behinderter' Menschen
18.06.2025: Am kommenden Mittwoch, den 25.6.25, dürfen wir Erik Kömpe von der Uni Kiel in unserem Kolloquium Historische Erziehungswissenschaft begrüßen. Erik Kömpes Vortrag "Die Praxis der beruflichen Rehabilitation behinderter Jugendlicher und Erwachsener in der Bundesrepublik Deutschland (1969-1990)" beginnt wie gewohnt um 18 Uhr c.t. im Trapp-Saal der Franckeschen Stiftungen. Alternativ können sich Interessierte auch online unter dem folgenden Link dazu schalten.
Vortrag zur Geschichte der Jugendherbergen
12.06.2025: Am kommenden Mittwoch, den 18.6., dürfen wir Vincent Kleinbub, Mitarbeiter am Zentrum für Zeithistorische Forschung Potsdam, bei uns im Kolloquium Historische Erziehungswissenschaft begrüßen. Er stellt dort sein aktuelles Forschungsprojekt unter dem Titel "Geschichte der Jugendherbergen und des Deutschen Jugendherbergswerks in der NS-Zeit und im geteilten Deutschland" zur Diskussion.
Dazu treffen wir uns wie immer um 18 Uhr c.t. im Trapp-Saal der Franckeschen Stiftungen (Haus 5). Interessierte sind ansonsten immer auch eingeladen, sich unter dem folgenden Link online dazuzuschalten.
Elternschaft in globalhistorischer Perspektive
06.06.2025: Am kommenden Mittwoch, den 11. Juni, haben wir JANA TSCHURENEV von der FU Berlin zu Gast in unserem Kolloquium Historische Erziehungswissenschaft. Ihr Vortrag "Eine Demokratisierung der Familie? Gleichberechtigte Elternschaft in globalhistorischer Perspektive (1945-2019)" beginnt um 18 Uhr c.t., aber anders als zunächst angegeben ausschließlich online!
Interessierte können sich wie immer gerne unter diesem Link dazu schalten.
Susanne Schregel für Preis nominiert
25.05.2025: Der Verband der Historikerinnen und Historiker Deutschlands (VHD) zeichnet alle zwei Jahre herausragende Qualifikationsarbeiten aus der gesamten Breite des Fachs aus. Bei seiner Sitzung am Freitag, den 16. Mai 2025, in Frankfurt am Main hat der Ausschuss des VHD aus allen Einreichungen eine Shortlist erstellt. Zu den Nominierten für den Carl Erdmann Preis für die beste Habilitation gehört auch Susanne Schregel mit ihrer Arbeit Intelligenz. Eine Geschichte der Praktiken, Regeln und Lehren der Unterscheidung (Großbritannien, Deutschland, ca. 1880–1990). Die Preise werden traditionell auf dem "Historikertag" übergeben, der im September in Bonn stattfindet. Liebe Susanne, wir drücken dir die Daumen!
Vortrag zur Geschichte der Gegenuniversitäten
18.05.2025: Nach einer kleinen Pause werden wir am Mittwoch, den 21.05.2025, unser Kolloquium Historische Erziehungswissenschaft mit einem Vortrag von Susanne Schregel (Halle/Kopenhagen) fortsetzen. Susanne Schregel ist nach zwei Jahren an der Uni Kopenhagen mit einem Rückkehr-Fellowship der Alexander von Humboldt-Stiftung zurzeit an unserem Arbeitsbereich tätig. Nach Abschluss ihrer Habilitation an der Uni Köln zur Geschichte der Intelligenz, die in Kürze unter dem Titel "Intelligenz. Eine Geschichte des Unterscheidens in Deutschland und Großbritannien (1880–1990)" erscheinen wird, forscht sie in ihrem aktuellen Projekt zur Geschichte der Gegenuniversitäten. Aus diesem Zusammenhang stammt auch ihr Vortrag zur Kunst/Pädagogik. Die Free International University (F.I.U.) in den 1970er Jahren.
Dazu treffen wir uns wie immer um 18 Uhr c.t. im Trapp-Saal der Franckeschen Stiftungen (Haus 5). Interessierte sind ansonsten immer auch eingeladen, sich unter dem folgenden Link online dazuzuschalten.
Erster Vortrag im Sommersemester
26.03.2025: Ausnahmsweise am kommenden Donnerstag, den 3. April, wird Daniel Watermann (Halle) mit seinem Vortrag zu Selbstbild und Krise – Autobiografische Lebensläufe von Schülerinnen und Schülern in der Weimarer Republik unser Kolloquium im Sommersemester 2025 eröffnen. Die Veranstaltung wird gemeinsam mit dem Kolloquium für Neuere und Neueste Geschichte sowie Zeitgeschichte angeboten. Der Vortrag beginnt um 18 Uhr am Steintor-Campus, Seminarraum 12 (nur in Präsenz!). Wir freuen uns über alle Interessierten!
(Neue) Mitarbeiterin am AB
01.03.2025: Seit dem 1.3. dürfen wir Susanne Schregel wieder als Mitarbeiterin an unserem Arbeitsbereich begrüßen. Nachdem Susanne Schregel im Wintersemester 2022/23 bereits an unserem Arbeitsbereich war, ging sie danach im Sommersemester 2023 als Research Fellow an das IFK. Internationales Forschungszentrum Kulturwissenschaften (Kunstuniversität Linz in Wien). Ab September 2023 führte sie ihr Forschungsprojekt zur Geschichte der Gegenuniversitäten als Feodor-Lynen-Fellow der Alexander von Humboldt-Stiftung an der Universität Kopenhagen (Department of English, Germanic and Romance Studies) fort. Im kommenden Semester wird sie ihr Projekt auch im Rahmen unseres Kolloquiums vorstellen. Liebe Susanne, willkommen zurück!
Kolloquiumsprogramm online!
01.03.2025: Im Sommersemester werden wir wieder unser in der Regel wöchentliches Kolloquium anbieten, das für alle Interessierten geöffnet ist. Den aktuellen Plan und alle weiteren Infos finden Sie hier!
Modern Statehood in Spain (19th-21th Centuries)
01.02.2025: Our workshop aims to discuss modern statehood and state building in contemporary Spain. Following Charles S. Maier’s concept “Leviathan 2.0”, the focus will be on ideas and practices of governance and their transformation in Spain since the 19th century. Our aim is both to analyse the domestic dimensions of statehood and conditions for state building and to trace the influence of international developments and transnational exchange processes of concepts, ideas and knowledge.
We are particularly interested in how concepts of statehood and governance intertwined with ideas of political, social and economic order – from the liberal state of the 19th century to the military and developmental dictatorship of Primo de Rivera and the Second Republic to Francoism and the subsequent establishment of a parliamentary monarchy. This includes an interest in contestations of statehood by social movements and their alternative visions of the state.
Guests are very welcome and there is no conference fee. If you are interested in attending in person or digitally, please register with Dr Anna Catharina Hofmann by 28 February.




