Newsarchiv: Historische Erziehungswissenschaft
Jahr 2022
Beitrag in "Aus Politik und Zeitgeschichte"
01.10.2022: Die aktuelle Ausgabe der Zeitschrift "Aus Politik und Zeitgeschichte" der Bundeszentrale für politische Bildung befasst sich mit Rechter Gewalt in den 1990er Jahren. Darin finden Sie auch einen Beitrag von Till Kössler und Janosch Steuwer zum "Deutschen Herbst 1991" (Hier geht es zum kostenlosen Download).
Beitrag in Jahrbuch
01.10.2022: Die neue Ausgabe des Jahrbuchs "Jugendbewegung und Jugendkulturen" des Archivs der deutschen Jugendbewegung ist erschienen. Neben verschiedenen Artikeln zum diesjährigen Thema "Jugend ohne Sinn? Eine Spurensuche zu Sinnfragen der jungen Generation 1945–1949" befindet sich darin auch ein Beitrag von Jens Elberfeld zum Platz der bürgerlichen Jugendbewegung in der Geschichte adoleszenter Sexualität.
Kinder- und Jugendräume im Ruhrgebiet
01.10.2022: Die Zeitschrift "Forum Geschichtskultur Ruhr" widmet sich in der Ausgabe 02/2022 dem Thema "Kinder- und Jugendräume im Ruhrgebiet" und beleuchtet die Institutionalisierung und Ausdifferenzierung pädagogischer Strukturen außerhalb der Familie im 20. Jahrhundert (https://www.geschichtskultur-ruhr.de/zeitschriften/heft-2-22-kinder-und-jugendraeume-im-ruhrgebiet/ ). Die Ausgabe enthält u. a. einen Beitrag von Anne Otto über die Bedeutung schulischer Bildung im Ruhrgebiet zur Zeit der Weimarer Republik. Der Beitrag zeigt, dass sich die Umsetzung von Schulreformen und das Versprechen eines Aufstiegs durch Bildung in der Praxis für Jugendliche im Ruhrgebiet ambivalent darstellte. Sie unterlagen (bildungs-)ökonomischen Zwängen, denn ihre schulische Bildung sollte spezifisch gestaltet, ihr Aufstieg gelenkt und an den Interessen der Industrie und Wirtschaft ausgerichtet sein.
Publikation von Sandra Wenk
01.10.2022: Ein Beitrag zur Zeitgeschichte der Schule und der westdeutschen Bildungsreform.
Leistungssteigerung, Verwissenschaftlichung, sozialer Aufstieg – die Hoffnungen, die in den 1960er Jahren in Hauptschulen gesetzt wurden, waren groß. Die neuen Hauptschulen waren das Ergebnis umfassender Auseinandersetzungen über die Neugestaltung der Volksschule, einer Schulform, die von der überwiegenden Mehrheit der Kinder besucht wurde. Doch was Politiker:innen und Pädagog:innen unterschiedlichster Ausrichtung seit den späten 1950er Jahren umtrieb – von der Auflösung der alten Dorfschule bis zur Einrichtung von Jahrgangsklassen – wird heute kaum noch mit der Bildungsreformära in Verbindung gebracht.
Sandra Wenk beleuchtet diesen vergessenen Aspekt der Bildungsreform und verfolgt am Beispiel Nordrhein-Westfalens, wie die Hauptschule nach langen Reformdebatten vom kurzzeitigen bildungspolitischen Vorzeigeprojekt zum Gegenstand umfassender Kritik wurde. Sie betont den grundlegenden Wandel schulischer Bildung sowie die folgenreichen Widersprüche der Reformära, in der dem Individuum neue, aber vielfach ungedeckte Aufstiegs- und Partizipationsversprechen gemacht wurden und sich zugleich die Ansprüche an Schüler:innen und Schulen radikal steigerten.
Neue Mitarbeiterin am AB
20.09.2022: Als neue Mitarbeiterin am Arbeitsbereich Historische Erziehungswissenschaft begrüßen wir Susanne Schregel. Ihre Arbeitsschwerpunkte liegen auf der Wissenschafts- und Wissensgeschichte, der Geschichte des Politischen, der Geschichte sozialer Bewegungen und der Geschichte der Intelligenz und Begabung. Susanne Schregel vertritt Philip Wagner, der zur Zeit mit einem Feodor-Lynen-Forschungsstipendium an der University of California Berkeley forscht.
Tagung zu Bildungsarchitektur
08.09.2022: Frühneuzeitliche Bildungsarchitekturen. Die »Schulstadt« Franckesche Stiftungen im Vergleich
Internationale und interdisziplinäre Tagung, 13.–15. Oktober 2022, Franckesche Stiftungen (Haus 1)
Eine außergewöhnliche Bildungseinrichtung des 18. Jahrhunderts waren die Glauchaschen Anstalten, die heutigen Franckeschen Stiftungen in Halle in Brandenburg-Preußen. Hier wurden junge Menschen unabhängig von ihrer Herkunft, ihrem sozialen Status und ihrem Geschlecht erzogen und ausgebildet. Zu diesem Zweck wurde ein in vier Typen gegliedertes Schulsystem (Elemetarschulen, Lateinschule, Königliches Pädagogium, Mädchenschulen) geschaffen, in dem lebensnaher Unterricht, Lehrerausbildung und Begabtenförderung systematisch angewandt wurden. Das zugrundeliegende pietistische Erziehungskonzept ist in den erhaltenen Gebäuden der Stiftungen, die auch heute noch für pädagogische Zwecke genutzt werden, noch ablesbar. Doch wie außergewöhnlich waren die Stiftungen in einer übergreifenden, vergleichenden und internationalen Perspektive?
Das Programm der Tagung und weitere Infos finden Sie hier .
Um Anmeldung wird bis zum 10.10.2022 gebeten unter grunewald(at)francke-halle.de.
Forschungsförderpreise für Arbeiten am Lehrstuhl
01.07.2022: Wir gratulieren Jessica Dalljo und Eleonora Dutton herzlich zur Auszeichnung ihrer Masterarbeiten mit dem Forschungsförderungspreis des Instituts! Jessica Dalljos Masterarbeit trägt den Titel "Die DDR zwischen Überwindung und Reproduktion kolonialer Deutungsmuster. Eine Analyse der Darstellung des afrikanischen Kontinents in der Kinderzeitschrift Frösi". Eleonora Dutton hat ihre Abschlussarbeit zu "Konstruktionen von Weiblichkeit in der DDR: Die Empfängnisverhütung als Geburtenpolitik im Spannungsfeld zwischen Mutterschaft und Erwerbsarbeit" verfasst.
Vortrag Kleinbub zur "Preußenwelle"
18.06.2022: Im Rahmen unseres Kolloquiums Historische Erziehungswissenschaft wird am Mittwoch den 22. Juni 2022 Vincent Kleinbub, Doktorand des Arbeitsbereichs, einen Vortrag halten zu „Preußen ist wieder chic…“. Die sogenannte Preußenwelle im Spannungsfeld historiographischer Deutungen der Bundesrepublik in den späten 1970er und 1980er Jahren.
Gäste sind wie immer ab 18 Uhr c.t. entweder im Trapp-Saal oder online unter diesem Link herzlich willkommen!
Kein Vortrag am Mittwoch!
13.06.2022: Der für Mittwoch, den 15.6., vorgehesene Kolloquiumsvortrag von Christin Jänicke muss leider ausfallen.
Interview mit dem Deutschlandfunk
20.05.2022: Janosch Steuwer, Mitarbeiter des Arbeitsbereichs, wurde vom Deutschlandfunk zum heutigen Umgang mit der NS-Vergangenheit interviewt. Den Beitrag finden Sie hier in der Audiothek.
„Wir müssen uns von der Geschichte weiter irritieren lassen"
Die Aufarbeitung der NS-Zeit sei in den 80er- und 90er-Jahren deutlich produktiver gewesen als heute, sagte der Historiker Janosch Steuwer. Damals habe es noch Streit mit Menschen gegeben, die sich geweigert haben, Geschichte anzuerkennen. Heute sei Erinnerung weitgehend Konsens und laufe routiniert und symbolisch ab. Wir müssten daher nach Wegen suchen, positiv über den Nationalsozialismus zu streiten, ohne die Geschichte infrage zu stellen.
Vortrag zu Schule und Demokratie in der BRD
19.05.2022: Am kommenden Mittwoch, den 1.06.2022, wird mit Phillip Wagner ein Mitarbeiter des Arbeitsbereichs in unserem Kolloquium vortragen. Dort wird er unter dem Titel Befreien und binden: Schule und Demokratie in der Bundesrepublik Deutschland, 1945-2000 sein aktuelles Projekt vorstellen und diskutieren.
Gäste sind wie immer ab 18 Uhr c.t. entweder im Trapp-Saal oder online unter diesem Link herzlich willkommen!
Artikel in der ZEIT
18.05.2022: Die Hamburger Wochenzeitung "Die Zeit" widmet sich in ihrer Titelstory "Im Land der Empfindsamen " gegenwärtigen Tendenzen des Psychobooms: "Der psychologische Blick durchdringt inzwischen das ganze Leben. Menschen in Not bekommen endlich mehr Verständnis. Aber stärkt das auch die Gesellschaft, wenn die Zeiten härter werden?"
Für diesen Artikel, der in der Nr. 21/2022 erschienen ist (leider nur hinter einer Paywall), wurde mit Jens Elberfeld auch ein Mitarbeiter des Arbeitsbereichs interviewt, der sich in seiner Forschung mit der Geschichte der Therapeutisierung beschäftigt.