
Newsarchiv: Historische Erziehungswissenschaft
Jahr 2021
»DEUTSCHER HERBST 1991«. DAS VEREINIGTE DEUTSCHLAND, DER 3. OKTOBER 1991 UND DIE HERAUSFORDERUNG RECHTER GEWALT
01.09.2021:
Am 3. Oktober 1991 beging das vereinigte Deutschland zum ersten Mal den „Tag der Deutschen Einheit“ in einer Zeit der rasanten Zunahme rechter Gewalt. Seit den Ausschreitungen in Hoyerswerda kam es zu hunderten „fremdenfeindlichen“ Attacken und Brandanschlägen. Diese dramatische Verdichtung der rassistischen Gewalt im Herbst 1991 schuf gleich dem „Deutschen Herbst“ 1977 einen historischen Moment, der Diskussionen und Konflikte nach sich zog, die die Bundesrepublik noch immer prägen.
Die von Till Kössler und Janosch Steuwer ausgerichtete Konferenz soll zum 30. Jahrestag des 3. Oktobers 1991 den Ursachen, Wahrnehmungen und Auswirkungen dieser Gewaltexplosion im Herbst 1991 nachgehen.
Die Konferenz wird am 1. und 2. Oktober 2021 in Präsenz in Halle an der Saale stattfinden. Sofern es die Pandemielage erlaubt, begrüßen wir gerne weitere Diskutant:innen und Zuschauer:innen. Melden Sie sich dazu bitte im Vorfeld der Konferenz unter jana.winzer@paedagogik.uni-halle.de an.
Das ausführliche Programm finden Sie hier.
Mittlerweile ist auch eine gesonderte Homepage zur Konferenz online.
Vortrag zur Geschichte des Erbens und Vererbens
Am kommenden Mittwoch den 7. Juli dürfen wir Jürgen Dinkel von der Uni Leipzig bei uns im Kolloquium begrüßen. Jürgen Dinkel arbeitet an einem Forschungsprojekt zur Geschichte des Erbens und Vererbens seit dem 19. Jahrhundert. Aus diesem Kontext stammt auch sein Vortrag:
DAS VERWECHSELTE TESTAMENT - ODER: WARUM BEMERKTE NIEMAND DIE ERÖFFNUNG EINES FALSCHEN TESTAMENTS? ERKLÄRUNGSVERSUCHE UND INTERPRETATIONEN EINES (AUSSER-)GEWÖHNLICHEN ERBFALLS
Die Veranstaltung wird zusammen mit dem Kolloquium für Zeitgeschichte und transnationale Geschichte der Ruhr-Universität Bochum ausgerichtet.
Interessierte sind wie immer herzlich Willkommen!
Beginn ist um 18 Uhr. Hier noch einmal der Link zum Kolloquium.
SHCY Best Article Prize in German for 2019-2020
30.06.2021: Janosch Steuwer ist für seinen Aufsatz „Doof geborn ist keiner. Doof wird man gemacht“. Kindersachen und soziale Differenz am Beginn der 1970er Jahre von der amerikanischen Society for the History of Children and Youth mit dem SHCY Best Article Prize in German for 2019-2020 ausgezeichnet worden. Der Text zeigt, wie um 1970 ein verändertes Bewußtsein für die "Wirklichkeit der Kinder", neue Kindersachen und die Hoffnungen der Bildungsexpansion den Diskurs über soziale Ungleichheiten und das Aufwachsen von Kindern in Westdeutschland veränderte. Er lässt sich hier nachlesen.
Neuerscheinung: Sammelband zur Geschichte von Bildung und Wissen in Montanregionen
14.06.2021: Anne Otto hat im Klartext Verlag einen neuen Sammelband mitherausgegeben, der sich der Rolle von Wissen und Bildung in der Transformation ehemaliger Montanregionen widmet. Das Versprechen, mittels Bildung und Wissen vermeintlich "bildungsferne" Industriestädte in zukunftsfähige "Wissensmetropolen" zu verwandeln, wird in dem Band einer kritischen historischen Analyse unterzogen. Neben Anne Otto ist auch Phillip Wagner mit einem Beitrag vertreten.
- Sara-Marie Demiriz, Jan Kellershohn und Anne Otto (Hg.): Transformationsversprechen. Zur Geschichte von Bildung und Wissen in Montanregionen , Essen 2021.
Vortrag von Peter Mandler am 30.6.
12.06.2021: Am 30. Juni dürfen wir Peter Mandler von der Universität Cambridge bei uns im Kolloquium begrüßen. Mandler ist ein ausgewiesener Spezialist der Kultur-, Sozial- und intellektuellen Geschichte Großbritanniens. Nach wichtigen Studien über Wohnkultur, Nationalcharakter und anthropologische Expertise hat er sich zuletzt verstärkt der Bildungsgeschichte zugewandt. In Halle stellt er sein aktuelles Buch "The Crisis of the Meritocracy: Britain`s Transition to Mass Education since the Second World War" vor.
Beginn seines Vortrags THE CRISIS OF THE MERITOCRACY: HOW POPULAR DEMAND (NOT POLITICIANS) MADE BRITAIN INTO A MASS EDUCATION SOCIETY ist um 18 Uhr.
Über diesen Link erhalten Sie Zugang zum Kolloquium.
Feodor-Lynen-Stipendium für Phillip Wagner
01.06.2021: Phillip Wagner hat für die Arbeit an seinem aktuellen Forschungsprojekt "Demokratische Dispositionen: Politische Bildung und der Wandel der Demokratie in der Bundesrepublik Deutschland (1945-2000)" ein Feodor-Lynen-Forschungsstipendium an der University of California Berkeley erhalten.
Neue Ausgabe der Erziehungswissenschaftlichen Revue erschienen
01.06.2021: Die aktuelle Ausgabe der EWR ist hier einsehbar: https://www.klinkhardt.de/ewr/aktuell/ Im Ressort „Historische Erziehungswissenschaft“ werden fünf Neuerscheinungen besprochen, u. a. rezensiert Heinz-Elmar Tenorth einen Band von Jürgen Trabant über Wilhelm von Humboldt und Charlotte Lerg bespricht einen aktuellen Tagungsband zur deutsch-amerikanischen Bildungsgeschichte . Ganz besonders möchten wir auf Patrick Bühlers Besprechung der Dissertation von Jens Elberfeld hinweisen.
CfA "Sozialgeschichte der Bildung"
01.06.2021: Unter Mitwirkung von Till Kössler will das renommierte "Archiv für Sozialgeschichte" der Friedrich-Ebert-Stiftung die Rolle von Bildung im historischen Wandel neu vermessen: Welche Rolle spielte Bildung in den gesellschaftlichen und politischen Transformationen der vergangenen beiden Jahrhunderte? Wie gestalteten soziale Bewegungen und politische Regime Bildung aus? Welche Errungenschaften, aber auch welche Widersprüche und Probleme zogen Bildungsreformen nach sich?
Hier geht es zum ausführlichen Call .
CfP für Tagung zur Schulgeschichte
01.06.2021: Organisiert von Anne Otto, Phillip Wagner & Sandra Wenk soll am 24. und 25.03.2022 in Halle die Tagung "Laboratorien einer künftigen Gesellschaft: Schulen als umkämpfte Räume im 20. Jahrhundert" stattfinden. Der Workshop möchte interdisziplinär der Frage nachgehen, wie Schulen im 20. Jahrhundert dazu genutzt wurden, Gesellschaften zu ordnen und Menschen zu formen und was passierte, wenn diese Planungsversuche auf den Eigensinn junger Menschen trafen. Den ausführlichen Call finden Sie hier .
Der Workshop ist als Präsenzveranstaltung geplant. Am Abend des 24.03.22 werden Sabine Reh (Berlin), Anne Rohstock (Tübingen), Dirk Schumann (Göttingen) und Martina Winkler (Kiel) im Rahmen eines Roundtable mit den Teilnehmer:innen über Perspektiven und Potentiale der Schulgeschichte diskutieren.
Die Reise- und Übernachtungskosten der Vortragenden werden übernommen.
Bitte senden Sie Ihre Themenvorschläge für einen 20-minütigen Vortrag im Umfang von ca. einer Seite und eine kurze biographische Notiz bis zum 01.08.2021 an anne.otto@paedagogik.uni-halle.de.
Vortrag von Joëlle Droux zu Adoptionen am 9.6.
01.06.2021: Joëlle Droux von der Universität Genf ist eine der produktivsten Bildungs-, Sozial- und Wissenshistorikerinnen der Schweiz. Zu ihren vielfältigen Arbeitsfeldern gehört die schweizerische Geschichte der Heimerziehung, Gesundheit und Sozialarbeit ebenso wie die transnationale und globale Geschichte von Bildung, Erziehung und Jugendschutz. In Halle stellt sie am 9. Juni ihr neues Projekt über die Geschichte der Adoption in der Schweiz in unserem Kolloquium zur Historischen Erziehungswissenschaft vor:
ADOPTIONS, ADOPTING, ADOPTEES: AN EYE-OPENER TO CONTEMPORARY CHILDHOOD POLICIES AND THEIR AMBIGUITIES (SWITZERLAND, 20TH CENTURY)
Beginn des Vortrags ist wie üblich 18 Uhr. Über diesen Link gelangen sie zum Kolloquium.
Erste Ausgabe der "Erziehungswissenschaftlichen Revue" in 2021
Die erste Ausgabe der EWR im Jahr 2021 ist erschienen: https://www.klinkhardt.de/ewr/aktuell/
Im Bereich "Historische Erziehungswissenschaft" werden die Studie von Marcel Bois „Volksschullehrer zwischen Anpassung und Opposition “, ein von Marcelo Caruso und Daniel Maul herausgegebener Sammelband „Decolonization(s) and Education “, das Buch von Carola Gruppe „Im deutschen Kaiserreich “, ein Sammelband zu „Bildung als Aufklärung “, ein neu entdecktes und ediertes Reisetagebuch der Frauenrechtlerin Anna Pappritz („Indisches Tagebuch “) sowie die umfassende Studie Axels Schildts „Medien-Intellektuelle in der Bundesrepublik “ besprochen.
Till Kössler auf "Geschichte der Gegenwart"
01.05.2021: "Seit einigen Jahren verbreitet die QAnon-Bewegung rechtsextreme Verschwörungstheorien, die um den Missbrauch von Kindern kreisen. Diese Theorien sind abstrus. Historisch betrachtet bilden sie allerdings nur das gegenwärtige Ende einer langen Geschichte der rechten Instrumentalisierung von Kinderschutz und Missbraucherzählungen."
Dieser brisanten Thematik widmet sich Till Kössler in seinem Beitrag QAnon, Kinderschändung und die Geschichte des Kinderschutzes für das Schweizer Online-Magazin Geschichte der Gegenwart , wo man den vollständigen Artikel kostenfrei lesen kann.