
Newsarchiv: History of Education
Jahr 2023
Sammelband zu rechter Gewalt
01.02.2023: Bei der Bundeszentrale für politische Bildung ist der Sammelband Brandspuren. Das vereinte Deutschland und die rechte Gewalt der frühen 1990er-Jahre von Till Kössler und Janosch Steuwer erschienen, der auf einer Tagung an der MLU Halle zurück geht.
"Ein Jahr nach der »Wiedervereinigung« begann im Herbst 1991 eine dramatische Eskalation rechter Gewalt. Attacken gegen Juden, Menschen mit anderer Hautfarbe, politischer Gesinnung oder sexueller Orientierung hatte es bereits zuvor in der Bundesrepublik und in der DDR gegeben. Ebenso Gewalt gegen Menschen mit Einwanderungsgeschichten, Wohnungslose, Gothic-Fans und Punks. Doch im September 1991 setzten in Hoyerswerda schwere Angriffe auf die Unterkünfte von Geflüchteten, Arbeitsmigrantinnen und -migranten eine dramatische Gewaltspirale in Gang, die allein in den folgenden zwei Jahren mehr als 4 000 schwere Gewalttaten nach sich zog, darunter über 1200 Brandanschläge.
Die Gewalt provozierte Fragen, die sich bis heute stellen: Was waren die Ursachen für diese Gewalteskalation? Wie reagierten Staat und Öffentlichkeit auf Attacken und Anschläge? Wie veränderten diese das Zusammenleben im frisch vereinten Deutschland? Und was machte die Gewalt mit den Menschen, denen die Anschläge galten? Der Band Brandspuren wendet sich diesen Fragen zu und untersucht Ursachen, Verläufe und Folgen der rechten Gewalt der frühen 1990er-Jahre. Er zeigt, wie sich die Gewalt dem vereinten Deutschland einschrieb und die Zeit der Brandanschläge zu einer einschneidenden und prägenden Phase der jüngeren deutschen Geschichte machte."
Die Autoren stellen ihr Buch übrigens am 27.04.2023 auf der Leipziger Buchmesse vor.
Themenheft zu politischer Bildung
01.02.2023: In der Zeitschrift European Review of History - Revue européenne d`histoire ist ein Themenheft von Phillip Wagner und Till Kössler erschienen zum Thema "Moulding democratic citizens: democracy and education in post-1945 Western Europe / Façonner des citoyens démocratiques: démocratie et éducation en Europe de l`Ouest après 1945". Die darin versammelten Beiträge gehen auf eine gleichnamige Tagung des Arbeitsbereichs zurück.
Vortrag queere Geschichte
27.01.2023: Zu unserem letzten Kolloquiumstermin in diesem Semester, am Donnerstag(!), den 02. Februar 2023, wird Benno Gammerl zum Thema „Das Karussell fährt immer immer rundherum". Eine queere Geschichte Deutschlands im 20. Jahrhundert vortragen. Der Termin findet in Zusammenarbeit mit dem Kolloquium für Neuere und Neueste Geschichte und Zeitgeschichte am Steintor-Campus, Seminarraum 12 (EAS 26-27) statt. Die Veranstaltung beginnt um 18 Uhr, eine Online-Teilnahme ist dieses Mal nicht möglich.
Vortrag Kritik der Sozialtheorie
19.01.2023: In der nächsten Woche findet unser Kolloquium am Donnerstag(!), den 26. Januar 2023, gemeinsam mit Kolloquium für Neuere und Neueste Geschichte und Zeitgeschichte, dem Lehrstuhl für Allgemeine Soziologie und dem IZEA statt. Diskutiert wird ein Beitrag von Wolfgang Knöbl zum Thema Die Soziologie vor der Geschichte: Zur Kritik der Sozialtheorie.
Die Veranstaltung findet diesmal im Interdisziplinären Zentrum für die Erforschung der Europäischen Aufklärung (FrSt, Haus 54) statt.
Vortrag Therapeutisierung im Strafvollzug der BRD
12.01.2023: Zu unserem nächsten Kolloquiumstermin am 18.01.2023 wird Marcel Streng einen Vortrag zum Thema Straftechnologien des Selbst? Therapeutisierungsprozesse im westdeutschen Strafvollzug und ihre Grenzen, (NRW, 1965-1985) halten.
Wie immer treffen wir uns dazu 18 Uhr c.t. in den Franckeschen Stiftungen, Haus 5, Ernst-Christian Trapp Saal. Es besteht auch die Möglichkeit sich online über den folgenden Link zuzuschalten.
Vortrag Geschichte der Gesellschaftslehre
09.01.2023: Am kommenden Mittwoch, den 11. Januar 2023, wird Lenard Kramp von der Universität Trier in unserem Kolloquium zu folgendem Thema vortragen: Geschichte der Gesellschaftslehre (1949-1989). Eine historische Diskursanalyse. Wie immer treffen wir uns dazu 18 Uhr c.t. in den Franckeschen Stiftungen im Ernst-Christian Trapp Saal, Haus 5. Interessierte können sich alternativ auch unter diesem Link dazuschalten.
Psychologien der Menschenführung
01.01.2023: Das neue Heft von "Geschichte und Gesellschaft . Zeitschrift für historische Sozialwissenschaft", das herausgegeben wird von Jens Elberfeld und Jan Arend (Tübingen), befasst sich in vergleichs- und verflechtungsgeschichtlicher Perspektive mit Psychologien der Menschenführung seit den 1960er Jahren:
"Weit über die klinische Sphäre hinaus haben Psychiatrie, Psychologie und Psychotherapie moderne Gesellschaften geprägt. Dies gilt nicht zuletzt für den Bereich der ›Menschenführung‹: Die Art und Weise wie Menschen in Bereichen wie der Arbeitswelt, der Erziehung und dem Sport zu einem bestimmten Verhalten angeleitet werden bzw. sich selbst dazu anleiten, wird seit den 1960er Jahren vermehrt durch ein heterogenes Wissen über die menschliche Psyche geprägt. In der zeitgeschichtlichen Forschung wird diese ›Therapeutisierung‹ der (Selbst-)Führung oft als spezifisch westliches Phänomen beschrieben, das einer neoliberalen Gouvernementalität diene. Das Themenheft will diese auf den ›Westen‹ zentrierte Perspektive aufbrechen. Anhand von Fallstudien zur DDR und Westdeutschland wird erkundet, wie ein für Ähnlichkeiten und Verflechtungen zwischen Ost und West sensibilisierter Blick neue Erkenntnisse zur Zeitgeschichte von Gouvernementalität und Therapeutisierung ermöglicht."
Jahr 2022
Vortrag Politische Säuberung der Lehrerschaft in Madrid
16.12.2022: Am kommenden Mittwoch wird Andra Santiesteban von der Universidad Complutense de Madrid, die zurzeit als Gastwissenschaftlerin an der MLU und unserem Arbeitsbereich weilt in unserem Kolloquium zum Thema Politische Säuberung der Lehrerschaft in Madrid nach dem Spanischen Bürgerkrieg vortragen.
Interessierte sind wie immer herzlich willkommen und können sich ab 18 Uhr c.t. im Ernst-Christian-Trapp-Saal, Haus 5 in den Franckeschen Stiftungen einfinden. Es besteht auch die Möglichkeit sich online über den folgenden Link dazuzuschalten.
Vortrag über Biologisierung kindlicher Befürfnisse
08.12.2022: Am kommenden Mittwoch, den 14. Dezember 2022, wird Jakob Odenwald in unserem Kolloquium zu folgendem Thema vortragen: Von der natürlichen Anlage zum Rechtanspruch auf Bindung. Vergleichende Verhaltensforschung und die Biologisierung kindlicher Bedürfnisse in den familienpolitischen Debatten der 1970er Jahre.
Wie immer treffen wir uns dazu 18 Uhr c.t. in den Franckeschen Stiftungen im Ernst-Christian Trapp Saal, Haus 5. Interessierte können sich alternativ auch unter diesem Link dazuschalten.
Band zu Erträumter Geschichte
01.12.2022: "Das Träumen hat an der Geschichte teil."
(Walter Benjamin)
Menschen träumen – mutmaßlich schon immer – nachts, tagsüber und in politischen Visionen und Utopien. Aber wovon sie träumen, wie sie träumen, wie Träume wahrgenommen werden und welche Bedeutung man ihnen individuell, gesellschaftlich, politisch und wissenschaftlich beimisst, unterliegt historischem Wandel. Im Mittelpunkt dieses von Jens Elberfeld mitherausgegebenen Sammelbandes stehen Fragen nach den Inhalten des Geträumten, Imaginierten oder Ersonnenen sowie Betrachtungen zu den Träumenden, Visionären oder Utopisten der Geschichte. Die Beiträge thematisieren zudem sowohl theoretische und methodische Aspekte einer Traumgeschichte als auch Überlegungen zu den Begriffen, Semantiken und Diskursen des Traums und zu seinen visuellen Repräsentationen.
SHCY Preis für den besten Aufsatz zur Geschichte von Kindheit und Jugend in deutscher Sprache
01.12.2022: Die Society for the History of Children and Youth (SHCY) ruft zur Nominierung des besten deutschsprachigen Zeitschriftenaufsatzes zur Geschichte von Kindern, Kindheit und Jugend (in einem weiten Sinn) auf, der in den Jahren 2021-2022 veröffentlicht wurde. Die Gewinnerin/der Gewinner wird im Sommer 2023 bekannt gegeben.
Eine Nominierung kann durch Verlage, Herausgeber:innen, Wissenschaftler:innen oder durch Selbstnominierungen von Autor:innen erfolgen.
Um einen Aufsatz zu nominieren, senden Sie bitte bis zum 28. Februar 2023 eine PDF-Datei des Aufsatzes per Email an die Mitglieder des Auswahlkomitees:
Till Kössler, Martin Luther Universität Halle-Witenberg till.koessler@paedagogik.uni-halle.de
Sonja Levsen, Universität Trier levsen@uni-trier.de
Martina Winkler, Universität Kiel mwinkler@oeg.uni-kiel.de
Vortrag zu Jugendwettbewerben
01.12.2022: Am kommenden Mittwoch, den 07.12.2022, wird im Rahmen unseres Kolloquiums Reinhild Kreis einen Vortrag zum Thema Pflicht und Chance zur Leistung. Jugendwettbewerbe im 20. Jahrhundert halten. Der Vortrag beginnt um 18 Uhr c.t. im Ernst-Christian-Trapp-Saal, Haus 5 in den Franckeschen Stiftungen. Gern können Sie sich aber wie immer unter dem folgenden Link auch online dazuschalten.